Das Spinaliom
(Plattenepithel-
karzinom)

Das Spinaliom ist ein Hauttumor, der von der obersten Schicht der Haut ausgeht, wobei sich der Name von den sogenannten Stachelzellen im Stratum spinosum der Oberhaut ableitet. Der Begriff Plattenepithelkarzinom ist gleichbedeutend.

 

 

Das Spinaliom ist der zweithäufigste bösartige Tumor der Haut.

"Herr Dr. Dacho ein Arzt mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen"

Patientenzitat auf Jameda

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Wo und wie fällt ein Spinaliom auf?

Wie wächst ein Spinaliom?

Was muss ich vor und nach der Operation beachten?

Wie wird das Spinaliom therapiert?

Welche Komplikationen und Nebenwirkungen können bei einer Spinaliomoperation auftreten?

Wie hoch sind die Kosten für eine Spinaliomoperation?

 

Die meisten Spinaliome treten in den sonnenbelasteten Hautarealen, d.h. im Kopf-Hals-Bereich, an der Unterlippe, seltener am Rumpf, Handrücken oder anderen Stellen auf. Im Anfangsstadium sehen Spinaliome meist wie ein Schorf aus, der nicht abheilt oder erscheinen wie ein rotes Knötchen in der Haut. Typischerweise bereiten sie keinerlei Beschwerden und fallen häufig erst dadurch auf, dass sich aus Ihnen ein kleines Geschwür bildet, das blutet.

 

Ein Spinaliom wächst meist recht zügig, meist über einige Monate und kann im Verlauf auch in umgebendes Gewebe (z.B. Muskeln, Knochen) einwachsen und dieses zerstören. Das Spinaliom wächst also örtlich aggressiv, ein Zeichen von Bösartigkeit. Grundsätzlich kann ein Spinaliom Metastasen, d.h. Absiedelungen bilden. Das Risiko hängt von der Größe und Eindringtiefe des Spinalioms ab und liegt zwischen 0% und 20%. Die benachbarten Lymphknoten als typische Zielstruktur werden durch Abtasten und durch eine Sonographie untersucht. Da das Risiko bei verschiedenen Patienten also sehr unterschiedlich ist, müssen Sie genau über die bei Ihnen bestehende Situation informiert sein. Der Operateur wird diese mit Ihnen ausführlich besprechen.

 

Diese Informationen sind wichtig für Sie, denn nach vollständiger örtlicher Entfernung des Spinalioms werden durch den primär behandelnden Dermatologen oder Ihre dermatologische Klinik die weiteren therapeutischen Möglichkeiten und Schritte mit Ihnen besprochen. Falls Metastasen (Tochtergeschwülste) bei Ihnen diagnostiziert wurden, bespricht Ihr verantwortlicher Hautarzt bzw. die verantwortliche Hautklinik mit Ihnen die für Sie optimalen und adäquaten Therapieoptionen.

 

Ein Mensch, der ein Spinaliom entwickelt hat, besitzt ein deutlich erhöhtes Risiko ein zweites Spinaliom oder eine andere Art Hauttumor zu bekommen. Deshalb ist eine sorgfältige körperliche Untersuchung vor der Operation (zum Entdecken eines evtl. vorhandenen weiteren Spinalioms) und nach Abschluss der Behandlung in Form einer regelmäßigen Nachsorge / Kontrolle beim überweisenden Arzt erforderlich.

 

Da Spinaliome und insbesondere deren Vorstufen (aktinische Keratosen) für den Patienten recht schwer zu erkennen sind, sollten Sie jede Hautveränderung, die Ihnen auffällt Ihrem Hautarzt zeigen.

 

Voraussetzungen für eine Spinaliomoperation

• Diagnostik durch einen Dermatologen (Hautfacharzt)
• Geprüfter Allgemeinzustand und sogenanntes Staging

 

Bei Ihnen ist die Diagnose Spinaliom gestellt worden, entweder aufgrund des typischen klinischen Bildes oder durch eine Probeentnahme.

 

Die sicherste Therapie des Spinalioms ist die operative Entfernung mit ausreichendem Sicherheitsabstand, dieses ist auch bei Ihnen geplant. In manchen Fällen kommen alternative Behandlungsmöglichkeiten in Frage, diese bespricht im Einzelfall der Arzt mit Ihnen.

 

Üblicherweise gehen wir bei der operativen Entfernung in zwei Schritten vor:

  • Schritt 1 - Entfernung des Spinalioms: Hierbei müssen sämtliche Anteile des Tumors entfernt werden. Die vollständige Entfernung wird durch die feingewebliche Untersuchung des entnommenen Gewebes gesichert, das Ergebnis haben wir üblicherweise nach 24 Stunden. Eventuell gelingt es bei der ersten Operation nicht, sämtliche Teile des Spinalioms zu entfernen, dann muss eine Nachoperation erfolgen. Bei der Entfernung des Spinalioms können eventuell Muskulatur, Nerven und Gefäße nicht geschont werden.
  • Schritt 2 - Verschluss des Wunddefektes: Dieser erfolgt in einer zweiten Operation durch Dehnen der umgebenden Haut, eine Hautverschiebung (Lappenplastik) oder eine Hautverpflanzung. Die im Einzelfall sinnvolle Operationstechnik wird vor der Operation ausführlich mit Ihnen besprochen.

 

Bei Spinaliomen an der Unterlippe wird der Wunddefekt üblicherweise sofort wieder verschlossen. Kleinere Spinaliome werden in örtlicher Betäubung, evtl. ergänzt durch eine Kreislaufüberwachung und/oder die Gabe von Beruhigungsmitteln operiert, größere Spinaliome werden eventuell in Allgemeinnarkose entfernt.

Nach der Operation können Schmerzen auftreten, diese sind aber durch Schmerztabletten oder Schmerztropfen gut beherrschbar. Unmittelbar nach der Operation ist das Operationsgebiet geschwollen, ein Bluterguss kann auftreten und die Wundverbände sind auffällig. Dieses ändert sich zügig innerhalb kurzer Zeit. Die Wundpflege erfolgt durch Ihren Operateur. Nach der Entlassung kann der überweisende Arzt die Wundbetreuung (teilweise) heimatnah übernehmen.

 

Entsprechendes gilt für das Entfernen einer eventuell notwendigen Wunddrainage und der Fäden. Die aus der Operation resultierenden Narben werden im Laufe der Zeit immer unauffälliger, im Idealfall sieht man nach einigen Monaten kaum noch etwas. Sollten störende Narben zurückbleiben, so kann eventuell eine Korrekturoperation sinnvoll sein. Die Entscheidung hierüber ist meist aber erst nach 6 - 12 Monaten möglich.

Die Kosten für eine Spinaliomoperation werden üblicherweise nach entsprechender Diagnostik durch die jeweiligen Kostenträger übernommen.